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Ein echt französischer Mutterfilm

Von Antje Schrupp

Eine Geschichte vom Mutterwerden. Isabelle Carré als Mousse in "Rückkehr ans Meer"

Ob es stimmt, dass Deutschland im Vergleich zu Frankreich noch tief im „Müttermythos“ steckt? Eine Probe auf’s Exempel wird sein, wie der neue Film von François Ozon hierzulande ankommt. Der Regisseur von „Acht Frauen“ hat jetzt wieder eine ästhetisch „schöne“ Kinogeschichte erzählt und behandelt ein angesichts der derzeitigen Debatten über Mutter- und Vaterschaft gerade auch für Deutschland höchst aktuelles Thema: In „Rückkehr ans Meer“ erzählt er im Prinzip (und wie ich finde, richtig gut), was das Wesentliche an Mutterschaft ist.

Es ist die Geschichte von Mousse, einer jungen, heroinabhängigen Frau. Ihr Freund Louis stirbt an einer Überdosis, sie selbst überlebt haarscharf – und erfährt im Krankenhaus, dass sie schwanger ist. Louis stammt aus einer schwerreichen Pariser Familie, und seine Mutter macht Mousse noch auf der Beerdigung ziemlich klar, dass man von ihr eine Abtreibung erwartet.

Doch es ist kein Film über die Probleme von Drogen und sozialem Druck. Es ist ein Film über das Muttersein – über das Mutter werden. Mousse zieht sich in ein Haus am Meer zurück. Dort besucht sie Louis’ Bruder Paul auf der Durchreise nach Spanien – und die beiden nähern sich an, allerdings auf eine Weise, die herkömmliche Erwartungen durchbricht. Was genau passiert, kann ich an dieser Stelle nicht erzählen, denn das würde die Spannung rausnehmen.

Daher einfach nur eine Empfehlung: Reingehen! Der Film kommt in Deutschland am 9. September in die Kinos.

Autorin: Antje Schrupp
Redakteurin: Antje Schrupp
Eingestellt am: 08.09.2010
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