Forum für Philosophie und Politik
Heike Brunner hat ihre Geschichten aus einem originellen Schreibprojekt als Buch veröffentlicht.
Die politische Ökonomie der Großmütter
Wenn Grossmütter ihre Kinder familiär unterstützen, etwa durch regelmäßige Betreuung der Enkelkinder, sind sie ein Teil der Gesamt-Ökonomie, und ihr Handeln hat Auswirkungen aufs Ganze. Das sollten sie sich bewusst machen und politischer werden, findet Ina Praetorius.
Matriarchale Spiritualität, Jahreskreisfeste und noch mehr
In diesem Jahr – 2023 – ist ein neues Buch von Heide Göttner-Abendroth erschienen. Die Koryphäe der Matriarchatsforschung hat hier ihr umfangreiches Wissen neu geordnet und gegliedert zusammengestellt.
Aus Liebe zur Welt: Zum globalen Klimastreik am 15. September
Jede Person weiß auf irgendeine Art, dass die Lebensformen miteinander verbunden sind; und dass sie zutiefst eingewoben in diesen Verbund ist. Jeder Mensch ist ja im Grunde selbst eine Bereitsteller*in für verschiedenste Lebensformen in der eigenen Körper*in. Jede Person ist ökologisch, so Timothy Morton in Ökologisch sein. Jede Person weiß auch auf die ein oder […]
Die Tränen der Barbie (und der Fußballerinnen beim Singen der Hymne)
Es gibt so viele Gründe und Auslöser für das Weinen. Im Barbie-Film ist es ein Leitmotiv. Wir spüren Barbies Weinen hinterher, und auch der Schönheit der Frauen beim Fußballspiel.
Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
Von stimmlichem “Doing Gender” über geschlechtlich konnotierte Laute bis zur Verknüpfung von Genus und Sexus: Die “Genderaspekte” von Sprache sind komplexer als die öffentliche Debatte vermuten lässt.
Von Antje Schrupp
Das Thema „Intersektionalität“ ist inzwischen ein Standard-Feature im Feminismus, ganz so wie es Ina Kerner vor über zehn Jahren vorhergesagt hat. Ich habe damals hier im Forum über ihren Vortrag geschrieben, inklusive einiger kritischer Anmerkungen zu dem Konzept aus einer differenzfeministischen Perspektive. Aus dem Abstand von einer guten Dekade lohnt sich die Relektüre, vieles würde ich heute immer noch so sagen.
Natürlich ist viel Wahres dran an Intersektionalität, also an der Idee, dass die Diskriminierung von Menschen qua Geschlecht nicht isoliert zu betrachten ist, sondern nur in ihrer Verschränkung mit anderen Diskriminierungsformen. Allerdings beobachte ich mit einer gewissen Verärgerung, dass das Konzept, je mehr es im Mainstream ankommt, umso mehr zu einer Art Adjektiv des Feminismus wird. „Intersektionaler Feminismus“ wird immer gesagt, aber nur selten „Intersektionaler Sozialismus“ oder „Intersektionaler Antirassismus“.
Aber nicht nur haben große Teile der historischen Frauenbewegung andere Diskriminierungsachsen als die entlang der Geschlechterdifferenz vernachlässigt, ebenso müssen sich alle sozialen Bewegungen an die Nase fassen. Es ist also richtig, einen „weißen Feminismus“ zu kritisieren, aber ebenso ist von gewerkschaftlichen, antirassistischen oder sonstigen Bewegungen zu verlangen, dass diese feministisch sein müssen. Intersektionalität ist keine Einbahnstraße.
Ich finde, wir müssen die schleichende Verknüpfung von „Intersektionalität“ und „Feminismus“ auflösen. „Intersektionalität“ ist keine Unterform von Feminismus, sondern ein notwendiger Ansatz für alle sozialen Bewegungen, egal, mit welchem Fokus sie unterwegs sind.
… ist ein Internetforum, das, von Beziehungen unter Frauen ausgehend – daher der Titel – , ein philosophisches und politisches Gespräch ermöglicht. Es ist aus dem Wunsch der Initiatorinnen heraus entstanden, eine Plattform für Ideen zu schaffen, die ausgehend von der weiblichen Liebe zur Freiheit die Welt verstehen und Gesellschaft gestalten. Es bietet eine Möglichkeit, Gedanken zu entwickeln und zu diskutieren, unterschiedliche Projekte und Netzwerke miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen, Informationen auszutauschen, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen zur Welt zu bringen. An diesem Projekt kann sich grundsätzlich jede Frau aktiv beteiligen, die in irgendeiner Weise mit einer der Redakteurinnen oder Autorinnen in Beziehung tritt.
Illustration: Annekatrin Zint