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Silke Teuerle hat sich Gedanken darüber gemacht, warum ihr Romane im fortschreitenden Alter so wichtig geworden sind.

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Es ist an der Zeit: Wir brauchen einen Nobelpreis für Care-zentrierte Ökonomie

Wohlstandsmessung ohne die Berücksichtigung unbezahlter Sorgearabeit geht nicht, meint Ruth Kummer und unterbreitet einen Vorschlag für den nächsten Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

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Juliane Brumberg stellt zwei sehr gelungene Bücher vor, die anlässlich des Grundgesetz-Jubiläums erschienen sind.

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Auf unterhaltsame Weise wichtige Frauen kennenlernen

Unter dem Buchtitel ‚Die Frau kennen Sie doch – oder‘ fordert Bettina Bremer dazu heraus, sich mit der Geschichte bedeutender Frauen zu beschäftigen.

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Anmeldung für die Denkumenta 2024 jetzt möglich

Die Anmeldung für die dritte Denkumenta vom 22. bis 25. August in St. Arbogast/Vorarlberg ist jetzt möglich. Das Vorbereitungsteam freut sich auf zahlreiche Anmeldungen und Beiträge zu unserem Konferenzthema “Unklar!”

Engagiert Euch, wenn Ihr könnt

Von Kathleen Oehlke

„Engagiert Euch, wenn Ihr könnt!“ gab ein Veranstalter dem verbliebenen Publikum nach einer Demo mit auf den Weg. Mich hat der Satz, genauer gesagt, der Nebensatz „wenn Ihr könnt“, sehr berührt. Wer mit halbwegs offenen Augen durch die Welt geht, sieht, wo es hakt, wo es etwas zu tun gibt, wo es gilt, für ein besseres Leben zu kämpfen. Und dann tauchen da plötzlich die persönlichen Grenzen auf. Der Einsatz, sei es aktivistisch, in politischen Ämtern oder im Ehrenamt, kostet nicht nur Zeit, sondern auch Energie, körperlich wie mental. Dass diese persönlichen Grenzen beim Aufruf „Engagiert Euch“ mitgedacht und ausgesprochen wurden, hat mir gefallen. Viele Menschen, die aktivistisch, politisch oder sonstwie aktiv sind, gehen regelmäßig an ihre Grenzen und darüber hinaus. Nicht selten lauern ein schlechtes Gewissen oder Unzufriedenheit mit sich selbst hinter der nächsten Ecke und kommen anstelle der Anerkennung für das bereits Geleistete beim nächsten Nein hervor. „Wenn Ihr könnt“ heißt für mich: Manchmal kann eine eben nicht. Oder nicht so, wie sie gern möchte. „Wie Ihr könnt“ würde ich vielleicht noch ergänzen. Doch manchmal geben die eigene Gesundheit und / oder berufliche und private Verpflichtungen auch einen kleinen Beitrag nicht her. Hier lohnt sich vielleicht in einigen Fällen ein genauerer Blick: Wer ist in dem Hamsterrad gefangen, gegen das sich lohnen würde, auf die Straße zu gehen? Aber das ist dann ein anderer Text. In Zeiten von Selbstoptimierung und gefühlt immer mehr Baustellen auf der Welt, fand ich es wohltuend, sozusagen indirekt aufgefordert zu werden, die persönlichen Grenzen anzuerkennen. Dass die eigene Lebenssituation mit politischem, aktivistischem oder sonstigem Engagement aktuell nicht vereinbar ist, heißt ja nicht, dass eine in ungünstigen Verhältnissen verharren soll. Vielleicht braucht sie nur gerade ihre Energie, um sich dort herauszukämpfen oder gesund zu werden.

Zum Weiterlesen:

Annes Weg zur Klimaaktivistin: https://www.bzw-weiterdenken.de/2020/12/wie-ich-politisch-geworden-bin-eine-nachverfolgung-in-drei-schritten/ und ihr Plädoyer gegen das Unpolitischsein: https://www.bzw-weiterdenken.de/2021/09/plaedoyer-gegen-das-unpolitischsein/

Gedanken von Dorothee übers Ehrenamt: https://www.bzw-weiterdenken.de/2010/11/die-freude-am-schenken-bewahren-das-ehrenamt-als-bedrohte-kostbarkeit/ und Julianes Antwort darauf: https://www.bzw-weiterdenken.de/2010/11/perspektivenwechsel-wichtig-ist-nicht-was-ich-mit-dem-ehrenamt-schenke-sondern-was-freiwilliges-engagement-mir-gibt/

Und hier ist noch ein älterer Text von Antje, der all diejenigen beruhigen kann, die meinen, dass sie zu wenig tun: https://antjeschrupp.com/2012/06/29/alles-was-ich-machen-muss-ist-nichts-kaputt/

Autorin: Kathleen Oehlke
Eingestellt am: 24.03.2024
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… ist ein Internetforum, das, von Beziehungen unter Frauen ausgehend – daher der Titel – , ein philosophisches und politisches Gespräch ermöglicht. Es ist aus dem Wunsch der Initiatorinnen heraus entstanden, eine Plattform für Ideen zu schaffen, die ausgehend von der weiblichen Liebe zur Freiheit die Welt verstehen und Gesellschaft gestalten. Es bietet eine Möglichkeit, Gedanken zu entwickeln und zu diskutieren, unterschiedliche Projekte und Netzwerke miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen, Informationen auszutauschen, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen zur Welt zu bringen. An diesem Projekt kann sich grundsätzlich jede Frau aktiv beteiligen, die in irgendeiner Weise mit einer der Redakteurinnen oder Autorinnen in Beziehung tritt.

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Illustration: Annekatrin Zint