beziehungsweise – weiterdenken

Forum für Philosophie und Politik

Vera Bianchi

Vera BianchiJahrgang 1974, Historikerin mit den Schwerpunkten soziale Bewegungen und Frauengeschichte. Magisterstudium Geschichte, Germanistik und Soziologie in Freiburg i.Br. und Dresden, heute lebe und forsche ich in Hamburg.

Frauengruppen innerhalb männerdominierter anarchistischer Bewegungen sind mein Forschungsgebiet. Anarchistische Organisationen treten theoretisch für die Freiheit aller Menschen ein, räumten jedoch in der Praxis Frauen weniger Rechte und Möglichkeiten ein. Mich interessiert, was für Frauen zu dem Schluss kamen, eine eigene Frauenorganisation innerhalb der anarchistischen Bewegung zu gründen, ihre Lebenswelten, politische Aktionsformen, Überzeugungen, wie sie mit Erfolgen und Misserfolgen umgingen, wie sie auf die patriarchale Bevormundung durch Genossen reagierten, wie sie Privates mit Politischem verbanden.

Mit der Erforschung der Gruppe Mujeres Libres (Freie Frauen) im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) und des Syndikalistischen Frauenbundes in Deutschland in der Zwischenkriegszeit (1920-1933) möchte ich nicht nur die Gruppen und Aktivistinnen dem Vergessen entreißen und ihr Handeln historisch würdigen, sondern auch einen Bezug zu unserer eigenen heutigen Situation herstellen.

Auswahl an neueren Publikationen:

  • Feministinnen in der Revolution. Die Gruppe Mujeres Libres im Spanischen Bürgerkrieg. Unrast, Münster, 2. Auflage 2020 (1. Auflage: 2003).
  • Mujeres Libres – Libertäre Kämpferinnen. Hg.: Vera Bianchi, übersetzt von Renée Steenbock und Vera Bianchi. Edition AV, Bodenburg 2019.
  • Der Syndikalistische Frauenbund zu Beginn der Weimarer Republik. In: Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte. Heft 73/74, Kassel 2018, S. 72-79.
  • Feminismus in proletarischer Praxis: Der „Syndikalistische Frauenbund“ (1920 bis 1933) und die „Mujeres Libres“ (1936 bis 1939). In: Arbeit – Bewegung – Geschichte. Zeitschrift für historische Studien. Heft 2018/I, Berlin 2018, S. 27-44.
  • Geschlechterverhältnisse im Spanischen Bürger*innenkrieg: Milicianas (Milizionärinnen) zwischen Heroisierung und Schützengraben. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 2016/3, Wien 2016, S. 145-159.
  • Anarchistinnen, Humanismus und Geschlechterverhältnis: Die Mujeres Libres im Spanischen Bürgerkrieg. In: Philippe Kellermann (Hg.): Anarchismus und Geschlechterverhältnisse, Band 1. Lich 2016, S.183-198.

Mehr Informationen

Artikel auf bzw

Weiterdenken