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Margarete Susman zum 150. Geburtstag

Von Antje Schrupp

Vor inzwischen siebeneinhalb Jahren (wie die Zeit vergeht) habe ich hier im Forum die jüdische Religionsphilosophin und Differenzdenkerin Margarete Susman vorgestellt. Ich hatte eine Biografie über sie gelesen und war sehr begeistert. Inzwischen habe ich mich (fast) durch ihr komplettes Werk gelesen, und meine Begeisterung ist nicht weniger geworden.

In diesem Jahr nun ist der 150. Geburtstag von Margarete Susman, und zwar am 14. Oktober. Aus diesem Anlass gibt es eine ganze Reihe von Veranstaltungen, und einige davon sind direkt aus dem Umfeld unseres BZW-Forums hervorgegangen. Auf die möchte ich gerne hinweisen!

Bereits Ende Januar fand in Zürich der Auftakt zum Jubiläumsjahr statt. Er wurde ausgerichtet von der Redaktion der Zeitschrift „Neue Wege“ für die Susman in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens arbeitete. Eine Einführung in ihr Lebenswerk gab dort Rabbinerin und Susman-Forscherin Elisa Klapheck (über deren Buch ich damals auf Susman gekommen war). Über die bleibende Aktualität von Susmans Denken diskutierten anschließend Klapheck, Matthias Hui und ich, die Schauspielerin Ilknur Bahadir las ihre Gedichte. Hier könnt Ihr die Veranstaltung auf Youtube anschauen.

Schon im Januar ist ein Sonderheft der „Neuen Wege“ erschienen, das sich ganz Margarete Susman widmet. Von mir ist darin ein Aufsatz über ihr Denken der Geschlechterdifferenz mit dem Titel „Der Wille der Frau, als Frau wahrhaft Mensch zu sein.“ Auch viele der anderen Artikel sind sehr interessant. Ich habe noch ein paar Hefte davon übrig, wenn Ihr Interesse habt, schreibt mir eine Mail an post (at) antjeschrupp.de, ich schicke euch gerne eins zu – solange der Vorrat reicht. (Falls Ihr erstmal reinschauen wollt: Hier ist das Inhaltsverzeichnis) Die Neuen Wege planen im Lauf des Jahres noch weitere Veranstaltungen zu Susman, darunter eine Ringvorlesung, einen Online-Lesekreis und ein Jubiläumsevent am 13. und 14. Oktober in Zürich. Weitere Infos gibt es dann hier.

Elisa Klapheck könnt Ihr noch einmal live online erleben, und zwar spricht sie am Montag, 7. März, um 18.30 Uhr über „Margarete Susman und die politische Dimension von Religion“. Ihr Vortrag ist der Auftakt einer Reihe, die BZW-Redakteurin Maria Coors für den evangelischen Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch „Im Dialog“ zusammen mit dem Evangelischen Frauenbegegnungszentrum EVA in Frankfurt organisiert. Hier könnt Ihr euch anmelden.

Derselbe Kreis plant im Lauf des Jahres weitere Veranstaltungen, darunter einen vierteiligen Online-Lektürekurs mit ausgewählten Texten von Susman, der an den Mittwochen im September stattfindet. Ich lade dort ein zur Lektüre von zwei frauenpolitischen Aufsätzen Susmans, und zwar „Die Revolution der Frau“ von 1918 und „Das Frauenproblem in der gegenwärtigen Welt“ von 1926. Maria Coors ist Gastgeberin eines Abends zu Susmans Deutung der Shoah in ihrem Werk „Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes“ von 1946. Zwei weitere Abende beschäftigen sich voraussichtlich mit Susmans jüdischem Beitrag zur europäischen Geistesgeschichte und ihren Überlegungen zum Anarchismus. Die Texte werden den Teilnehmerinnen vorab als pdf zur Verfügung gestellt. Am 16. Oktober gibt es in Frankfurt dann einen Geburtstagskaffee mit Podiumsdiskussion über Susmans Denkanstöße für Europa. Nähere Informationen stehen rechtzeitig auf der Webseite des EVA.

Auf Initiative von BZW-Redakteurin Juliane Brumberg ist Margarete Susman auch Thema bei der „Woche der Brüderlichkeit 2022“ in Ansbach: Am Mittwoch, 9. März, spreche ich dort um 19 Uhr in der Karlshalle im Kulturzentum über Margarete Susman als Denkerin der Differenz. Infos dazu hier. Und auf Vermittlung von BZW-Autorin Anne Lehnert kann ich denselben Vortrag noch einmal am Mittwoch, 9. November, in der FrauenGenderBibliothek Saar in Saarbrücken halten.

Schließlich habe ich zwei von Susmans Büchern in der Reihe „Antje las ein Buch“ auf Youtube vorgestellt:

Zunächst ihr bekanntestes Werk „Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes“ von 1946, eine der ersten Deutungen der Shoah, und dann ihr Buch „Frauen der Romantik“, das 1929 erschienen ist – eine Beschäftigung mit Caroline Schlegel-Schelling, Dorothea Mendelssohn-Schlegel, Rahel Levin-Varnhagen, Bettina Brentano-von Arnim und Karoline von Günderode.

Soweit erstmal, Danke für eure Geduld mit diesem Werbeblock – und vielleicht sehen wir uns ja bei der einen oder anderen Gelegenheit!

Autorin: Antje Schrupp
Eingestellt am: 25.02.2022

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