Forum für Philosophie und Politik
Ja, das ist für mich eine sehr detaillierte Rezension. Das Buch ist sehr reich an empirischem Vorgehen zu den Matriarchalen Festen in den Jahreszeiten. Wirklich interessant sind die Überlegungen und Forschungen zum Tarot und der matriarchalen Astrologie. Sehr gut auch die Abgrenzung zur unsäglichen verschwurbelten Esoterik. Sehr gefällt mir auch die Beschreibung und das Vorgehen zu den Lebensaltern. Für meinen eigenen Lebensweg sind die matriarchalen Feste zu üppig und aufwendig gestaltet, ein wenig zu viel Dramaturgik, doch in matriarchalen Gesellschaften sicher so abgelaufen, denn ganze Sippen waren an der Vorbereitung und Gestaltung beteiligt. Chapeau für dieses spirituel ,vielfältige Werk , auch immer zum Nachlesen!
Artikel: Matriarchale Spiritualität, Jahreskreisfeste und noch mehr
Hier weiterlesen: https://berlinergazette.de/de/wie-oekofeministische-auffassungen-von-arbeit-helfen-den-boden-fuer-neue-allianzen-zu-bereiten/
Ha, ja danke liebe Jutta, auch für den Hinweis mit Margot Robbie, das stimmt natürlich. Ja, die Gitarren-Szene ist grandios, "4 hours later"... hehehe, auch die Verweise auf.. genau, das Mansplaning an "Der Pate" oder "DER Musikgeschichte" usw. Auch die Stiche gegen frühere "Prinzessinnenfilme", wo der (angeblich hässlichen) Heldin nur die Brille abgenommen werden muss, et voilá, schon ist sie schön und jetzt ready für den tollsten Jungen der Schule! Einfach großartig. Ja genau, und dass die Kens eben auch lernfähig sind bzw. sein wollen, vom "Du hast mich enttäuscht!", das Ken Barbie entgegenschmeißt (und ich die einzige im Kino war, die bei diesem Satz laut losgelacht hat... hach... Ryan... hihi), hin zum "Ok, ich finde heraus, wer ich sein kann ohne dich" usw. Liebe Juliane, das freut mich sehr! Have fun, dance the night away ;)!!!
Artikel: Die Tränen der Barbie (und der Fußballerinnen beim Singen der Hymne)
Liebe Anne, wie wunderbar und detailreich du Greta Gerwigs (und - muss man hinzufügen -: Margot Robbies, die den Film auch produziert hat) "Barbie" analysiert hast. Beim Lesen habe ich die Freude, die mir schon das Anschauen des Films bereitet hat, noch einmal ganz stark spüren können. Die Szene, die deiner jüngeren Tochter beim zweiten Schauen am besten gefiel, hat auch mich sehr berührt. Das ist genau - wie Du es auch beschreibst - eine der Stärken dieses Films: dass er es wagt, sentimental zu sein und "zu Tränen zu rühren", ohne in dieser Sentimentalität hängen zu bleiben. Diese Tränen sind produktiv und laden zur Utopie ein. Wie die Barbies "Kendom" außer Kraft setzen mit, wie man früher gesagt hätte, "den Waffen der Frau" (Mansplaining + fingierte Hilflosigkeit) und das gar nicht altbacken daher kommt, sondern fabelhaft schlau und effektiv (weil die Barbies eben von Anfang an nicht als "blonde Dummchen" gezeigt werden, die aus Mangel zu "solchen Mitteln" greifen müssen, sondern als superkompetent auf allen Ebenen), das ist halt auch grandios, finde ich. Und wie alle "Kens" "ihr Fett wegkriegen", nicht nur die Bier trinkenden Super-Bowl-Fans, sondern auch die Indie-Gitarre-spielenden-Softies und die Punks, das gefällt mir auch. Und trotzdem werden sie ja als durchaus als lernfähig gezeigt, die Kens: eine andere Welt wird möglich, sichtbar am Horizont des Strands. (Mein Barbie war die Hawai-Barbie mit Bastrock, supersoftem langem schwarzen Haar und Mandelaugen. Der Bastrock musste gleich weg. Ich habe einen Safari-Anzug für sie genäht. Mein Bruder hatte einen He-Man und einen Jeep; ich ein Zelt und ein Schlauchboot für Barbie. So ging's auf Abenteuerreisen, durch wilde Dschungel und reißende Flüsse hinunter.)
Artikel: Die Tränen der Barbie (und der Fußballerinnen beim Singen der Hymne)
Da hast Du ja einen super-interessanten Artikel geschrieben, liebe Anne, und auf so viele Details aufmerksam gemacht. Ich habe null Barbie-Erfahrung, hatte aber vor, in den Film zu gehen. Nun bin ich sehr gespannt und froh, das nicht nur mit der Mainstream-Intellektuellen Brille tun zu können, sondern auch noch ganz andere Anhaltspunkte bekommen zu haben. Danke!
Artikel: Die Tränen der Barbie (und der Fußballerinnen beim Singen der Hymne)
Ich kenne Situationen in Deutschland, in denen Menschen Chinesisch sprechen, andere Französisch, andere Spanisch, andere Brasilianisch, andere Rumänisch, und andere Englisch. In kulturellen Kontexten, oder auch für viele im Alltag, bei der Arbeit. Es gibt dann kein gemeinsames Englisch. Dann ist Deutsch als Brücke gar nicht so schlecht, und es ist für die meisten eine indirekte Brücke, um gemeinsam im Raum in der Zeit zu sein. Danke also für das Bemühen, den Raum nicht nur zu verlassen, sondern mit einigem Zeit- und Energieaufwand gemeinsame Sprache zu suchen. Zum Beispiel Weisheiten der Mechthild oder der Hildegard, von vor vielen Jahrhunderten, da kommt eben das schwierige Wort vor, oder in Indien oder Indonesien oder Tansania, immer wieder anders, was auch immer es jeweils wohl bezeichnen mag.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Faszinierend. Es würde mich interessieren, warum bestimmte Bezeichnungen ein bestimmtes Geschlecht haben.... z.B. Die Gruppe, Die Nation, Die Familie, Die Verwandschaft, Die Ethnie, Die Gattung, Die Religion, Die Zugehörigkeit, Die Zivilisation, Die Kutur, Die Menschheit, Die Sorte, Die Art, Die Sprache... und dann wieder andere Der Staat, Der Clan, Der Stamm, Das Volk, Das Vaterland.....Irgendwie erscheint es ja verständich, dass es heißt: Die Vulva, Die Scheide, Die Gebärmutter, Die Matrix, (aber Der Uterus! oder Der Schoß, Abrahams Schoß!), Die Brust.. und Der Hoden, Der Penis...
Artikel: Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
@Esther - Was meist du damit, dass ich die Kategorie "Frau" aufgebe?
Artikel: Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
Liebe Antje, vielen Dank, dass du das hier mit uns teilst. Das ist wirklich spannend und zeigt, dass sich Sprache sehr viel mehr durch ihre kontextuelle Praxis entwickelt und verändert und Regelwerke das kaum einfangen können. Ich werde mir den Artikel gleich ausdrucken. LG Kristin
Artikel: Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
Hallo Katharina! Heute bin ich zufällig auf diesen Artikel gestoßen und musste schmunzeln, während ich ihn samt der nachfolgenden Kommentare las... Ich habe mich zurückversetzt gefühlt auf die Jahre zwischen 2004 und 2007..., als ich Mutter einer kleinen Tochter war, die freilich, da 2004 geboren, inzwischen 19 Jahre alt ist. Mit meiner Tochter hatte ich Riesenglück, denn sie war absolut unproblematisch. Essen, schlafen, kuscheln, mir beim Einkaufen und anderen häuslichen Tätigkeiten Gesellschaft leisten, oder auch beim Lesen, Schreiben oder beim Kaffeetrinken mit einer Freundin.... Alles kein Problem. Obendrein war meine kleine Tochter immer mit einer freundlichen Ausstrahlung ausgestattet, die alle (Erwachsenen) in ihren Bann zog - und bildhübsch! Aber ich wusste, dass das nicht selbstverständlich war, denn andere Mütter hatten mit ihren Babys bedeutend mehr Arbeit und Mühe als ich, und das war sicher nicht deren Schuld... ganz im Gegenteil, die schufteten sich mit bedeutend mehr Anstrengung als ich durch den Alltag! Es gab tatsächlich nichts, das ich irgendwie besser machte als andere Mütter, weshalb mir die vielen, vielleicht manchmal auch etwas neidischen, Komplimente, die ich für mein Töchterchen bekam, zwischendurch fast etwas peinlich wurden. Einmal habe ich mich bei einer guten Bekannten, die eine Tochter hatte, die nur ein Jahr älter war als meine, gegen die allzu übertriebene Anerkennung für meine (!) Verdienste gewehrt. Sie hat gleich verstanden, was ich meinte, aber sie hat mir augenzwinkernd gesagt: "Doch, doch, Sandra, du musst das schon akzeptieren, wenn die Leute dir Komplimente machen für deine Tochter, weil sie so nett ist... Denn wenn es anders wäre, wärst auch du Schuld!" Ich denke, diese Art von Komplizität unter Müttern, die sich mit Ironie und Selbstbewusstsein über die üblichen Gemeinplätze zum Thema "Mutterschaft" hinwegsetzt, ist wichtig, um als Frauen einen freieren Zugang zum Thema "Mutterschaft" zu bekommen. Liebe Grüße, Sandra
Merci für die erhellende Aufklärung, sie hilft beim differenzierten Wahrnehmen. Herzlich Adelheid
Artikel: Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
Liebe Antje Danke für deine spannenden Ausführungen. Nur schade, dass du die Kategorie ‚Frau‘ vollkommen aufgibst. Zum Pkt. 10: Was immer eine Linguistin meint; als Frau beim generischen Maskulinum mitgemeint zu sein ist Schnee von vorvorgestern. Mlg. Esther.
Artikel: Viel mehr als weibliche Endungen: Zehn Punkte zur Verwobenheit von Sprache und Geschlecht
Als nicht studierte, aber mit Selbststudium, ohne Diplom und mit künstlerische Fähigkeiten und Gestaltung,erschloss mir Räume die andere noch nicht haben.Auch der Umstand das ich als ehemalige Migrantin Deutsch und Schweizerdeutsch aus Gesangsbücher lernte und an der Grenze vom Existenzminimum lebte und lebe, so habe ich nicht mit dem Leben verzagt.Ich lernte diese Räume zu weiten und die soziale Aufgaben in meinem Leben zu lösen.Und Ich weiss,Fachpersonal entstehen auch,wenn man ihnen unterstützt und in ihnen investiert.Das Gejammer von, es fehlen Fachpersonen...man hätte es anders machen sollen.Denn wir Migranten:innen sind immer die falsche Personen die kommen.Jetzt würde ich auch gerne auf die Welle von Studium und Weiterbildungen reiten.Oder auch Neues anfangen.Verzichten und Klimafreundlich sein das ist Alltag.
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Dankeschön für diese spannenden Gedanken und die Mühe, sie auszuformulieren!
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Liebe Anne, danke, ein super interessanter Text. Ich glaube, dass der für viele Klima-Handelnde wichtig ist, weil ich denke, es geht vielen ähnlich wie dir am Anfange des Prozesses, den du hier beschreibst. Ich verstehe jetzt auch besser, was du mit dem "nicht-europatriarchalen" Wissen meinst. So, wie du es hier aufschreibst, bin ich voll einverstanden und finde es überhaupt nicht "esoterisch", weil ja nichts inhärent Geheimnisvolles oder Unzugängliches daran ist, sondern eben nur bisher nicht Wahrgenommenes, nicht Priorisiertes, Übersehenes und Weggedrücktes. (Das Beispiel mit dem Wasserball ist grandios). Bei dem, was du über Vermittlung schreibst, sehe ich viele Parallelen zu dem, was die Italienerinnen über Begehren und Autorität gesagt haben: Du hast beim Gegenüber nur Autorität, wenn das, was du sagst, dort an ein Begehren rührt. Und das ist in jedem Kontakt möglich, auch mit Klimaleugner*innen. Und es geht nur, wenn du auch selbst etwas gibst, dich öffnest. Auch das "Denken in Präsenz" hat ja dieses Wissen bereits, dass eine bestimmte Qualität des Austauschs nur möglich ist, wenn auch Körper einander berühren (können), weil sie materiell im selben Raum sind. Deshalb glaube ich, dass für all das auch die Medien wichtig sind, denn mediale Kommunikation macht ja gerade aus, dass sie die körperliche Präsenz aus dem Spiel nimmt. PS Mir fällt grade ein, dass ich da drüber auch schonmal was geschrieben hatte, und zwar in Inas Buch "Freiheit in Bezogenheit" zum Thema "Politik verkörpern statt Stellung beziehen". https://www.antjeschrupp.de/politik-verkoerpern-buch-ina Auch über das Heulen habe ich schonmal geschrieben: https://www.antjeschrupp.de/zorn Aber es ist natürlich beim Thema "Klima" noch einmal spannender als bei anderen Themen, weil hier die Körper*in ja schon vom Grundsatz her involviert ist. Sie ist da Medium und Gegenstand der Debatte zugleich. Also danke jedenfalls.
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Danke Anne, dein Text spricht mir aus dem Herzen. Über Klima-Gefühle reden kann wohl wirklich ein Weg aus der Verzweiflung sein. ich will deine Gedanken nochmals aufmerksam lesen und in den nächsten Gesprächen und vor allem in meinem Sein (statt immer machen und reden) ausprobieren. Du machst mir Mut zum einfach dranbleiben, nochmals Danke!
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Herzlich danke ich für die anregenden Gedanken und Gefühle. Gern würde ich diesen Artikel weiterleiten, doch fürchte ich, dass genau die Personen, die neu angesprochen werden müssten, kaum über die ersten Zeilen hinweg lesen werden. So schade. Die Überlegungen haben ihre Bedeutung - doch so ist es mehr ein Selbstgespräch und ein Reden zu denen, die schon auf diesem Weg sind. Ich werde versuchen die Anregungen in meine Argumentationen aufzunehmen und auf das Papier verweisen. Dankeschön von Herzen und Glückauf!
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
"Klima verstehen" ! Ich wasche meine sehr langen weißen Haare nicht wie im Artikel erwähnt unter dem Wasserhahn, vielmehr nutze ich dazu eine Regentonne, die sich bei Starkregen schnell füllt. Vorab wird das Haar mit Heilerde eingerieben, danach senke ich den Kopf in die Regentonne und wasche gründlich die Heilerde aus den Haaren. Das Wasser verwende ich anschließend zur Reinigung meiner Holzfußböden.
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Bevor ich mich weiter, in die Länge dieses Artikels ergebe, brauche ich Pause. Denn das Wort Klimatätigkeit ist mir fremd. Und es denkt sich in mir: tätig im Sinne des Klimas bin ich immer, ob im guten für das Klima oder im schlechten. Neutralität gibt es da gar nicht. Bin gespannt und lese mal weiter - langsam und untätig hoffend...
Artikel: Klimatätigkeit ohne Daten und Fakten
Und hier kommt eine Konkretisierung der Theorie vom Einverleiben und Externalisieren: Die große Wählerinnengruppe der gratis betreuenden Großmütter muss politischer werden: https://creativeconfusionblog.wordpress.com/2023/07/07/the-political-future-of-grandmothers/
Meine Rezension des Buches ist eben in dieser Nr. der Zeitschrift 'Neue Wege' erschienen: https://www.neuewege.ch/neue-wege-7823-behinderung-und-sichtbarkeit Sich bei Interesse melden:
Hallo Andrea, Ulrike hat mir Deine Gedanken geschickt. Ich bin tief betroffen und freue mich sehr, genau das zu lesen, was ich seit vielen Jahren in der sozialen Arbeit mit diesen jungen Männern denke. Ich bin traurig über die fehlgeleitete unglaubliche Lebenskraft dieser junger Männer, die schädlich für alle Menschen täglich vergeudet wird. Kraft, die die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen so bitter braucht. Jungen Männern eine lebenszerstörerische Orientierung zu geben ist ein Verbrechen. So habe ich das auch immer empfunden, auch in meiner eigenen Familie. Danke, ich würde gern mehr davon lesen. Herzlichen Gruß von Dagmar aus Berlin
Liebe Dorothee, vielen Dank für den Artikel... ich komme momentan immer wieder auf die sicher verkürzte und polemische Frage: versuchen Frauen - gerade feministische - eine Institution zu verändern, die ein komplett patriarchales Gerüst hat, sowie auch ein patriarchales Dach... und ist es nicht doch immer wieder vertane Zeit feministischen Wirkens? Dann wieder diese Sätze, die ich versuche zu verstehen: "genährt durch Gemeinde, Gottesdienste und Kirchenräume"... ist auch hier nicht so viel patriarchal angelegt; die Gottesdienste... wenn ich mal einem beiwohne, bekomme ich immer große Augen... und die Liedtexte... machen da Frauen die ganze Zeit die Ohren zu, wenn da die ganze Zeit irgendwas mit "Herr" erklingt? Sehen/hören sie darüber hinweg? Oder bleibt da oder ist da diese ewige Schizophrenie und Ambivalenz, und sie lernen damit umzugehen? Circa 1990 waren etwa zwei Drittel meiner Schulkamerad*innen in der Kirche und ließen sich drei Jahre später konfirmieren; ihre Eltern wählten zumeist Kohl. Das alles ein Jahr nach der Wende. Das schien es im Sonderdoppelpaket zu geben. Kohl plus Kirchenbeitritt. Ich glaube, viele wollten schnell gleichwertig Bundesbürger*innen werden, und das war ein Versuch, das zu werden. Eine meiner damaligen Freundinnen war schon vor der Wende in der Kirche aktiv, die meine ich nicht. Aber all die anderen... ich verstand es einfach nicht, diese komplette Neuausrichtung im (politischen) Denken und Glauben. Ich fand es nicht echt, mir fehlte hier bei so vielen der Wille zu echten Auseinandersetzungen. So ein 180-Grad-Wandel kann doch nicht reibungslos ablaufen! Aber gut, es gab für mich und jene, die etwa 1993 auch noch die Jugendweihe machten, keine richtige Gemeinschaftsarbeit mehr, die fand jetzt in den Kirchen statt (wahrscheinlich), das stimmt schon. Und vielleicht erlebten meine Schulkamerad*innen da eine neue Form von Gemeinschaft. Ich konnte nur diese reibungslose Hingabe in genau DIESES neue christliche Setting einfach nie begreifen. Meine große Tochter ist jetzt 15 und vermisst Gemeinschaft. Für sie kam Konfirmation nicht in Frage, auch wenn sie die Gemeinschaft, die die anderen haben, beneidet. Jugendweihe wird hier in Baden-Württemberg irgendwie nur an einem Ort angeboten, der mehr als eine Stunde von uns entfernt ist, das kam für uns auch nicht in Frage. Wir suchen momentan nach alternativen Wegen, um sie in der Erwachsenenwelt doch noch irgendwie mit einem schönen Ritual willkommen zu heißen. Das Labyrinth in Zürich habe ich gerade im Blick... :)
Artikel: So viel Liebe, so viel Enttäuschung, so viel Schmerz
"´Touchscreen´" ist ja noch eine eher marginale Verbindung mit dem Körper." -Das stimmt, wenn man es individuell betrachtet. Meine Überlegung ging eher dahin, dass der Touchscreen erst die Massen dazu verführt hat, sich auf das Gerät einzulassen und über diese Einlassung ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Das Implementieren von Chips im Körper dagegen wird - zumindest bisher - wohl von einer Mehrheit für sich selbst abgelehnt. Gleichwohl kann es natürlich beunruhigen. Mit meinem Beitrag wollte ich dazu anregen, auch darüber nachzudenken, welche Folgen gerade diese "marginalen" Verbindungen haben, wenn sie für viele/für fast alle zur "Normalität" werden. Vielleicht übersehen wir das, wenn wir uns auf die heftigeren Eingriffe konzentrieren. Politische Kämpfe wären dann nicht nur darum zu führen, wer was wo wie implantieren darf, sondern viel eher darum, dass gesellschaftliches Leben (weiter) stattfindet, auch ohne sich an die KI "anzuschließen".
Artikel: DON´T TOUCH! KI UND KÖRPER*
"Touchscreen" ist ja noch eine eher marginale Verbindung mit dem Körper. Da ist viel mehr in der Pipeline! Gerade hat die Firma Neuralink von Elon Must die Genehmigung der US-Gesundheitsbeörde bekommen, Chips ins Gehirn von Menschen einzupflanzen, um "direkt" mit Computern interagieren zu können: Studie an Menschen : Musk-Firma Neuralink darf Gehirn-Chips testen https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/musk-neuralink-gehirn-computer-chips-100.html
Artikel: DON´T TOUCH! KI UND KÖRPER*
Liebe Andrea, vielen Dank für deine erhellenden Ausführungen. In einer kleinen Runde von Frauen aus dem Frauenzentrum haben wir uns gestern gerade darüber unterhalten, wie mangelhaft das Thema der geflüchteten jungen Männer bisher bearbeitet wurde und wo die Ansätze für eine gute Lösung sein könnten. Deine vertiefenden Gedanken sind dabei total hilfreich und kommen zur rechten Zeit. Wir bleiben in Verbindung. Vielleicht können wir wiedermal eine Veranstaltung machen.
Danke für diese sehr reflektierte Analyse. Sie hat mir ganz aktuell geholfen, entstandene Wut aus der Konfrontation mit migrantischen jungen Männern in etwas Produktiveres zu wandeln.
Liebe Dorothee Ich bedanke mich bei dir für diese deine denkwürdigen Zeilen! Ich hatte das Glück, in den 90er Jahren feministische Theologie an der Uni vermittelt durch Oberassistentinnen (Professorinnen gab es damals and er Alma Mater Friburgensis nicht) kennen zu lernen und zu betreiben. Leider wurde sie nicht nur in der Schweiz an den Unis marginalisert und teils abgewürgt. WIe viele Male sass ich als studentische Verteterin in einer Berufunskommission und dann hiess es aus Rom: "Obstat!" Sogar die von uns anlässlich der 100 Jahr-Feier der Fakultät auf den Schild gehobenen Theolog:innen aus dem Weltsüden und -osten bekamen das Placet aus Rom nicht; sodass die theologische Fakultät als einzige am 'Dies' ohne Ehrendoktor:innen dastand! Hier noch der Link auf das Buch zu 40 Jahren feministischer Theologie und Frauenkirchenbewegung in der Schweiz: https://www.efefverlag.ch/product/maechtig-stolz/ Herzlich Esther.
Artikel: So viel Liebe, so viel Enttäuschung, so viel Schmerz
So schöne Kommentare, vielen Dank. Alle regen mich zu erneuten Gedanken an, aber ich habe ja schon so viel geschrieben ;)... ich versuche mich kurz zu halten. Antje, ich verstehe komplett, was du meinst. Und ich denke auch, dass dein Vergleich ziemlich treffend ist. Also in dem Beispiel wäre dann die Frage... wenn ich als Engländerin mit einer Deutschen über... weiß ich nicht... das Thema "Kulturkontakt" sprechen möchte... brauche ich dann Vorwissen, ist es dann nur eine gegenseitige Lernsituation (Ich sage ihr, was Kulturkontakt in England oder für mich als Engländerin bedeutet, und sie mir in gleicher Weise alles über Deutschland/sich als Deutsche), weil es so viel Unwissen gibt, oder kann hier ein Mehr entstehen, also ein Mehr, dass nicht nur "mehr Wissen" bedeutet. Hmmm... vielleicht doch nochmal zurück zu "Gott": Tatsächlich bin ich ja vorher nie in Versuchung geraten, mir über "Gott" tiefere Gedanken zu machen. Aber in vielen der Konzepte vom Differenzfeminismus steckt immer wieder "Gott", und es gibt Resonanz in mir, aber gleichzeitig eben diese große Fremde und Abwehr. Und ich könnte es auch lassen, aber ich glaube eben, dass genau dieser Treffpunkt eigentlich sehr interessant ist, und ich habe dann aber oft das Gefühl, dass die Gespräche in diesem Moment an Tiefe verlieren, wo dann jede Gesprächspartner*in wieder ihrer Wege geht und ich sozusagen "nicht verstehen muss", weil... wegen Toleranz und "jeder das Ihre" usw. Aber... ich bin dann unzufrieden. Weil ich gern weitergeredet hätte, und zwar nicht in die Breite des Verstehens hinein, sondern vielleicht in die sehr intime Tiefe von spirituellem Verlangen der jeweils anderen Person. Wo kommt sie her, was genau ist es, das Heimat, Trost, Halt und Sicherheit gibt, wie du schreibst, Jutta? Ist es ein bestimmtes Lied? Das gemeinsame Singen? Ein Geruch? Bestimmte Menschen, die beim Gottesdienst so wundervoll murmeln? Das Essen nach dem Gottesdienst, wo alle eventuell noch beieinander sitzen oder halt auch einfach nur ganz unmetaphorisch Hunger stillen? Der Moment in der tiefen eigenen Stille am Abend? Mich interessiert dann daran anschließend, wie wir mit diesem Mehr weitermachen, ob das Unverfügbare wirklich unverfügbar ist, ob es ein "Überbau" ist, wie Gabriele im ersten Kommentar sagt, oder ob es nicht wirklich etwas ist, was in uns ist, also... im Sinne von... das Universum ist in uns, und gerade nicht der von der Kirche nahegelegte patriarchale Gott, der dir, Jutta, zu Recht Rebellion eingeflößt hat. Und dann frage ich halt... ist Spiritualität etwas, was in der Nische neben unserem "rationalen Sein" in der Welt so dahinexistiert - besonders in der Arbeitswelt - sozusagen als "Ausgleich" und Beruhigung - so wie z.B. auch die liberal und europatriarchal ausgelegten Konzepte von Yoga oder Achtsamkeit (nur dafür da, den Körper funktionsfähig für das europatriarchale Funktionieren zu halten), oder sollte Spiritualität nicht eigentlich ganzheitlich angelegt sein in uns, immer da sein dürfen, so wie Yoga und Achtsamkeit nicht darauf gelenkt sein sollten, uns funktionsfähig zu halten, sondern uns befähigen sollten, in Beziehung oder ja... eben Resonanz mit der Welt zu treten? Und ich habe manchmal den Eindruck, dass für manche "Gott" schon nahe an diesem Verständnis ist? Oder nicht? Das sind so weiterführende Fragen in diesem "Kulturkontakt" ;), die eben über das "Erlernen des Anderen" hinausgehen, denke ich. Aber ich halte da auch das Fragezeichen für möglich unter gewissen Ansichtspunkten. Und ja, in diesem letzteren Verständnis von "Gott" oder meiner irgendwie angestrebten Form von Spiritualität würde der Sinn dessen natürlich weit über das Verlangen von Gerechtigkeit hinausgehen; ich nehme sogar an, dass sich die Frage nach Gerechtigkeit dann - also utopisch gesehen - nur noch in einem Nebenzimmer abspielen könnte. Jetzt ist es vielleicht so, also eine der Aufgaben von Religion in europatriarchalen Zeiten. Johanna, ja genau, es geht in die Richtung. Ich finde aber dieses Gehaltensein auch bei Menschen, die wahrscheinlich nicht von sich sagen würden, dass sie vom göttlichen Glauben gehalten werden, sondern weil sie eben andere Zugänge zur Welt, zum Universum, zum Kosmos in sich entdeckt haben und pflegen und ausbauen usw., und ja, die Frage ist, wie weit könnten das eben ähnliche... ja... Entdeckungspfade sein, und wie kommen wir darüber ohne zu viel "Fremdelei" ins Gespräch... und zwar, weil ich es wichtig finde. Und naja, es gibt auch Personen, die sagen, sie seien sehr religiös usw., aber bei denen verspüre ich nichts von diesem Gehaltensein, also... da erfüllt Religion dann auch nochmal eine andere Rolle anscheinend. Oder was genau wird dann gehalten? Es gibt noch viele Punkte, an die ich anknüpfen könnte... Ich belasse es jetzt mal dabei.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Meine persönliche Meinung und Regung zu diesem Beitrag sind folgende (und ich erlaube es mir alles da-sein zu lassen): Unverständnis, Traurigkeit, Wut, Hilflosigkeit, Emphatielosigkeit gegenüber den Frauen, die Gewalt erfahren haben... Ich empfinde die Auseinandersetzung mit diesem Thema sehr von Aussen betrachtet, so daß es einen nicht zu berühren braucht. Es fühlt sich für mich so an, daß die Gewalt an Frauen in diesem Text von "oben betrachtet" wird und somit auf Abstand gehalten wird. Wurden jemals die Frauen in den Blickpunkt gerückt - die diese Gewalt erfahren haben. Wie geht es ihnen heute damit - wie können sie weiterleben und wie bekommen sie konkret Hilfestellungen um mit dieser Erfahrung leben zu können. Meiner Meinung nach ist die Sichtweise: "Gedankenlos" täterloyal und man kann sich dadurch von der Gewalt gedanklich disstanzieren und sich schützen. Empathie fällt dadurch meines Erachtens schwerer. Ich Frage mich wo bleibt die Sichtweise der Menschlichkeit gegenüber der Entwürdigten?
Liebe Kathleen, Danke für diesen Text! Beim Lesen habe ich bedauert, dass ich so gar kein Talent (?) fürs Nähen habe. Oder vielleicht: dass nie die Lust dazu in mir geweckt wurde. Meine Großmutter mütterlicherseits war Schneiderin und ich habe ihre Pfaff-Nähmaschine bei mir im Flur stehen, allerdings nur als Ablage. Ich habe sie, die Großmutter, nie kennengelernt, denn sie starb bei einem Bombenangriff 1944. Ich kenne sie nur von Fotos. Eine elegante "Dame", die mit ihren Kleidern gar nicht in die bäuerlichen Gruppenfotos zu passen scheint. Sie war ein Bauernmädchen, aber sie hatte, wie die Tanten erzählten, "Schick" und wollte immer schon "Mode machen". Die modernen Schnitte kupferte sie aus Zeitschriften ab. Ich hätte sie gerne kennengelernt. Meine Mutter hat ihr handwerkliches Talent auch nicht geerbt, wohl aber Interesse für Mode. Die Nähmaschine, Großmutters Arbeitswerkzeug, blieb immer in der Wohnung, wurde aber, soweit ich mich erinnern kann, von meiner (Stief-)Großmutter, ihrer Schwester, nie mehr benutzt. Als der Haushalt aufgelöst wurde, wollte ich sie unbedingt haben. Ich weiß gar nicht genau, warum. Es war immer etwas "Mythisches" um diese Nähmaschine. Ein Vermächtnis von einer Frau, von der es sonst nur noch ein paar vergilbte Fotos gibt, auf denen sie stolz in ihren modernen Kleidern in die Kamera blickt, umrahmt von ihren Töchtern, denen sie ebenso schicke Mäntelchen genäht hat.
Artikel: Die Nähmaschine
Liebe Anne, diesen Text habe ich mit großem Interesse gelesen. Denn meine Entwicklung lief genau in die entgegengesetzte Richtung. Ich bin in einer sehr frommen, evangelischen Familie aufgewachsen. "Gott" war immer DA, dass "Gott mich sieht" wurde mir täglich gesagt, meist und zunehmend habe ich es als Drohung verstanden. Denn "Gott" sah vor allem meine Sünden. "Er/es" sah, wie ich wirklich bin, innen drin - und das war nicht gut! Denn jede Woche im Kindergottesdienst gab es recht viel zu beichten an schlechten Gedanken und bösen Gefühlen - und schon die sind ja eine schlimme Sünde, wie Jesus es in der Bergpredigt gesagt hatte: "Wer mit seinem Bruder zürnt, ist schuldig." Ich zürnte jede Woche mit meinem Bruder, mindestens einmal. Und war deshalb überzeugt, in die Hölle zu kommen, weil ich es zwar wohl schaffen konnte, die bösen Taten zu unterlassen (meistens), nicht aber die bösen Gedanken. Das hat mir viele schlaflose Nächte beschert. Und zugleich war da auch von Anfang an etwas Rebellisches in mir. Wenn ich betete: "Mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.", wie ich es gelernt hatte, dann dachte ich auch: "Ich will nicht, dass der IN mir wohnt. Niemand soll drin sein in mir." Auf meinem Blog habe ich versucht, einiges in einer Kurzgeschichte zu verarbeiten: https://gleisbauarbeiten.blogspot.com/2010/03/der-feind-ist-in-der-burg-1971.html Gleichzeitig gilt auch für mich wie für Dorothee, die das so schön in ihrem Buch "Lebenslänglich besser" (https://gleisbauarbeiten.blogspot.com/2013/09/doppelgesichtigkeit-unser-verdrangtes.html ) beschrieben hat , dass die fromme Erziehung nicht nur Narben hinterlassen hat, sondern auch Heimat gegeben, Trost, Halt und Sicherheit. Ich spüre das heute noch, wenn ich die schlichten evangelischen Kirchenbauten betrete oder eines "unserer" Lieder singen höre. Aber - ich bin "Gott" los geworden. Das hat mich mehr als vierzig Jahre gekostet und noch einmal ein Zweitstudium der vergleichenden Religionswissenschaft. Meinen Weg sehe ich als Befreiung. "Gott" brauche ich nicht. Ich verstehe auch nicht (mehr), warum nur eine mystische oder religiöse Haltung Einsicht in die Unverfügbarkeit gewährleisten soll. Denn in der Welt/im Universum ist die ungeheure Ausdehnung unseres Nichtwissens ja nur zu offensichtlich. Religion, denke ich heute, stiftet Trost, weil sie das menschliche Verlangen nach Gerechtigkeit, das der "Natur" nicht innewohnt, beruhigt. Die Gerechtigkeit wird jenseitig hergestellt und vor einer jenseitigen Instanz begründet. Diesen Trost habe ich aufgegeben und ich weiß daher darum, dass dies schmerzlich sein kann. Dennoch ist es für mich leichter, mit dem Gedanken (meinetwegen auch: dem Glauben) zu leben, dass die Sehnsucht nach Gerechtigkeit nur ein menschlicher Affekt ist, einer allerdings, der sehr sinnvoll ist für eine kulturelle Evolution und sich daher in und mit dieser auch immer wieder ausdifferenziert und verändert. Die "Aufgabe Gottes" bedeutet in der Tat für mich, dass es nichts Gültiges und vor allem nichts "Endgültiges" gibt, auch keine endgültige Moral, keine endgültige Wahrheit. Das ist bisweilen schmerzhaft. Und auch dass es keinen Ausgleich gibt für Unrecht, das nicht einer menschlichen Rechtsprechung unterliegt. Aber meine "gottlose" Welt ist auch eine, in der das Konzept der Sünde nicht mehr gilt. Und in der das Leben, mein Leben, tatsächlich endlich ist. "Das hat mit der Religion selbst nichts zu tun.", höre ich oft, wenn ich die historischen Verbrechen der verschiedenen Religionsgemeinschaften anprangere. Die Gläubigen halten das jeweils für Missbrauch ihres Glaubens. Doch nachdem ich mich mit so vielen verschiedenen Religionen beschäftigt habe, meine ich Muster zu erkennen: Die Suche nach dem Sinn, der EINEN Wahrheit, verwandelt sich immer wieder (und oft recht schnell) in Wahrheitspostulate. "Die Wahrheit" und "das Gute" werden deckungsgleich gedacht. Es entstehen Kataloge von Vorschriften, Geboten und Verboten. Da sie nicht mehr begründet werden müssen, sondern durch "Gott" beglaubigt sind, entziehen sie sich dem Diskurs. Ich bin "Gott" los geworden und "sündige" nun "tapfer", wie Luther sagte, bloß ohne das Versprechen oder die Drohung, im Jenseits auf meinen Glauben geprüft zu werden und auch ohne eine Gewissheit über Gut und Böse, denn mein Urteil betrachte ich als relativ und abhängig von meiner Zeit und meinem Wissen. Seit ich Gott los bin, kann ich jedoch freier lieben und meinen Tod mit großer Ruhe erwarten, als das endgültige Ende für mich.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Ach liebe Maria, ich bin ja auch so eine, die in vielen Bereichen ein ganz anderes Leben lebt als du. Um so mehr freue ich mich, dass wir zueinandergefunden haben und dass ich an deinem Leben teilhaben darf.
Artikel: Besuche im Leben der Anderen
Danke für diesen interessanten Einblick in die Näherinnenszene und die Geschichte des Nähens mit Maschine! Ich hatte in der Schule noch "Handarbeitsunterricht", in dem irgendwann auch auf Maschine genäht wurde: noch die mechanische Version mit beweglichem Fußbrett! Als ich dann mal die Elektrische ausprobierte, war ich entsetzt über den Kontrollverlust, den das mit sich brachte. Kein langsames Anfahren mehr, das Ding ratterte los wie wild. Ich ließ die Finger davon und führte fortan ein Leben ohne Nähen. Für Kleinigkeiten taten es die Änderungsschneidereien, die irgendwann nur noch von Migranten betrieben wurden, wohl wegen des schlechten Stundenlohns. Bin ihnen dankbar, dass es sie gibt!
Artikel: Die Nähmaschine
Warum will manche Frau oder mancher Mann den Begriff Gott sich unbedingt erschließen, ihn begreifen? Vielleicht weil religiöse Gottgläubige sich besonders gehalten fühlen und sie dies beeindruckt? "Teneo quia teneor" . Ich halte fest, weil ich gehalten bin. In der NS - Zeit wurde diese lateinische Wendung zum Leitwort von evangelischen Gläubigen. Sie spürten innere Freiheit und Unabhängigkeit gegenüber dem braunen Zeitgeist und hielten am Glauben fest.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Ein schöner Text, der zum Nachdenken / Nachfühlen anregt. Ja, intensive menschliche Begegnungen mit nicht bewertendem Vergleich mit dem "Leben der Anderen" sind unglaublich wichtig und immer auch inspirierend. So viel mehr als bloß "virtuelle" Kontakte!
Artikel: Besuche im Leben der Anderen
Danke für den lange erwarteten Text! Das wird Wochen dauern, da alles Wichtige und Interessante zu besprechen. Mich interessiert spontan, warum du überhaupt das Wort „Gott“ für dich erschließen willst. Ich würde das gar nicht für notwendig halten, ich habe es auch immer so gesehen, dass es ein unnötiger Umweg ist für diejenigen, die nicht mit dem Wort sozialisiert sind. Meine Maxime ist es eigentlich, dass ich das Wort nicht verwende, wenn ich mit nicht-religiösen Menschen spreche, sondern versuche, im konkreten Fall eine Umschreibung zu finden. Dass das in der bzw-Redaktion oder anderswo in dem Dunstkreis dann doch oft passiert, ist eben der Tatsache geschuldet, dass wir so viele Theolog*innen sind, aber es ist letztlich eigentlich unhöflich von uns. Letztlich ist es ein bisschen analog wie bei einer Sprache: Nehmen wir an, du bist als einzige Engländerin in einer Gruppe von Deutschen, die aber auch halbwegs Englisch können. Aber dann wechseln sie im Eifer des Gesprächs doch immer wieder ins Deutsche, und du verstehst dann nur Bahnhof. Außerdem lässt sich manches, wofür es im Deutschen eine Wendung gibt, auf Englisch nicht so gut ausdrücken (andersrum natürlich auch). Und dann kommt vielleicht noch dazu, dass du von Deutschland kaum was weißt, außer dass da Hitler war, du denkst, wenn du Deutsch hörst, immer unweigerlich an Nazis, natürlich weißt du, dass das nicht alles an Deutschland ist, aber du kennst halt nichts anderes. Ich glaube tatsächlich, dass die Frage, ob man über „Gott“ redet oder nicht ziemlich analog dazu ist. Das nur mal so für den Anfang.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Ein wunderbarer Text. Auch wenn ich nicht alles verstehe auf Anhieb, kommt es meinem Körperverständnis zu Verortung in der Welt nah. Mit Gott konnte ich noch nie was anfangen, trotz allem Bemühens. Alles zu abstrakt und dann sollte ich es auch noch glauben. Böse war ich, wenn Gott jetzt auch noch den Wind und die Erde in Besitz nahm. Alles von den immerwährenden Kräften der Natur/ Frau Holle abgeguckt.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Hallo Anne, ganz erstaunlich Dein Text, Deine Gedanken und die Fragen. Mehrere Gedanken an die ich anknüpfen kann. Mir wurde dabei klar, dass in meiner Sozialisation (geboren 1954 im kath. Rheinland) immer auch ein weibliches Wesen die religiöse Formen begleitete und mich vor der Überfrachtung von männlichen Personen in Bibel und Kirche schützte. Maria, als dargestellte weibliche Figur, junge Mutter, Königin, mitfühlende Frau, und - seltener zwar- aber doch auch als junge Frau, auch ohne Kind und Krone, konnte ich neben all den anderen religiösen Figuren und Symbolen entdecken und schätzen. Das war wichtig und schuf für mich eine Verbindung zu und in den Glauben- Überbau. Auch in der Bibel, die ich tatsächlich mit 10 / 11/ 12 Jahren gelesen habe, fand ich viele Frauengestalten. (Sara, Ruth, u.a.) Da hat die kath. Kirche mit der Marienverehrung ein wichtiges Bindeglied für die weiblichen Kirchgängerinnen angeboten.
Artikel: Würmer, Kröten, Teufel. Nachdenken über „Gott“ und „noch größere Dinge“
Danke Dorothee, für diesen knappen aber sehr aussagestarken Text! Ihn zu lesen, hat in einer jungen Freundin von mir ein einschneidendes Aha-Erlebnis ausgelöst, und sie hat mir gedankt, dass ich ihn ihr geschickt habe! Liebe Grüße, Sandra Divina
Artikel: Präsenz und Freiheit
Liebe Rosemarie Kirschmann! Danke für die klaren und weisen Worte!
Hallo liebe Anne! Danke für deine Antwort! Erst beim wiederholten Lesen deiner Antwort ist mir aufgegangen, wie wichtig mir das Thema ist. Ich habe festgestellt, dass ich mich nicht leicht tue, deine Vorgehensweise zu verstehen, wenn du versuchst, ein Problem argumentativ anzugehen. Aber es lohnt sich, genau hinzuschauen und nach einer Auflösung des Rätsels "Anne Newball Duke" Ausschau zu halten! Kurz möchte ich zusammenfassen, welche Überlegungen mir zu deiner Antwort eingefallen sind: Du beschreibst im Artikel das Dilemma, das für dich besteht zwischen den beiden Alternativen "Selber putzen und dafür noch mehr Zeit und Kraft für die Hausarbeit in Anspruch nehmen als sowieso nötig" oder "eine professionelle Putzkraft in Anspruch nehmen und dafür in Kauf nehmen müssen, dass sie in deine Privatsphäre eindringt und bei dir zu Hause die Putzarbeit erledigt, während du dich der Arbeit am Computer widmest, was du als eine privilegierte Arbeitsform empfindest und dich selber für dieses Privileg hasst oder auf jeden Fall nicht wirklich mit dem hierarchischen Aspekt der Beziehung zurechtkommst". Aber du möchtest dieses Dilemma so stehen lassen, wie es ist! Entschuldige, aber ich hatte deinen Text als eine Art Hilferuf aufgefasst, auf den du dir als Antwort den einen oder anderen - möglichst sinnvollen - Ratschlag erwartetest. Der Unterschied zwischen deiner und meiner Herangehensweise an ein Problem, das wir versuchen, argumentativ zu lösen, besteht meines Erachtens darin, dass wir einen anderen Umgang mit Dilemmata haben. Ich würde ein Dilemma nie so stehen lassen! Einen Widerspruch hingegen schon, aber ein Widerspruch ist nicht das Gleiche wie ein Dilemma. Das Dilemma, das du beschreibst, ist in meinen Augen das Resultat eines gesellschaftlichen Widerspruchs und nicht einfach nur ein persönliches Problem von Anne Newball Duke. Den gesellschaftlichen Widerspruch, der bewirkt, dass Hausarbeit in unserer Gesellschaft missachtet, unterbewertet und vor allem in ihrer Bedeutung (und in ihrem Gewicht!) verkannt wird, kennen wir. Dieser Widerspruch kommt mir wichtig vor. Hingegen kommt es mir auch für unseren Austausch hier nicht hilfreich vor, wenn du solche gesellschaftlichen Widersprüche ausschließlich unter dem Gesichtspunkt "persönliches Dilemma" betrachten willst. Das erweitert in meinen Augen nicht den Erkenntnishorizont! Hingegen könnte eine ausdrücklichere Fokussierung deiner Aufmerksamkeit auf die gesellschaftliche Bedingtheit deines Dilemmas dir meiner Meinung nach helfen, dich von einer unnötigen Last zu befreien und das persönliche Dilemma zu lösen. Der Widerspruch bleibt und wird dadurch vielleicht sogar noch offensichtlicher. Aber gut so! Um es mit Rosa Luxemburg zu sagen: "Der erste revolutionäre Akt besteht darin, die Dinge beim Namen zu nennen." Liebe Grüße, Sandra
Artikel: Bubi und das Putz-Dilemma
Liebe Anne, beim Lesen deiner Antwort fiel mir noch ein Roman ein, der das Leben einer Haushaltshilfe erzählt: "A sensible life" von Mary Wesley, aber gar nicht so, wie man es erwarten könnte. Die Protagonistin Flora wählt dieses Leben, das es ihr - die keine formale Ausbildung hat - ermöglicht unabhängig zu sein, und Beziehungen zu drei Männern zu unterhalten, ohne sich an einen binden zu müssen. Und natürlich putzt sie nur für Menschen, die nicht zu Hause sind. (Mary Wesley ist ohnehin eine meiner großen literarischen Lieben: https://gleisbauarbeiten.blogspot.com/2016/06/falling-for-love-contrapuntally-gegen.html Sie findet in ihren Romanen die Möglichkeiten weiblicher Freiheit immer genau dort, wo man sie überhaupt nicht erwarten würde.)
Artikel: Bubi und das Putz-Dilemma
Liebe Antje, seit Ewigkeiten will ich antworten auf deine zwei Kommentare nochmal, ich bin immer noch nicht fertig mit Denken (ich denke ja auch nicht unablässig dran natürlich, aber ich ringe immer noch mit Worten und Formulierungen tatsächlich), aber es kommt bald nochmal was. (War das gerade eine Art Trailer? ;)
Artikel: Corona. Care. Gott.
Vielen Dank noch einmal für die noch hinzugekommenen Kommentare! Jutta, ich finde das gar nicht altmodisch! Ich suche momentan ein Wort zum Beispiel dafür, dass ich immer weniger Lust auf Social Media habe. Ich hatte ja z.B. noch nie Lust, mich in neue Techniken oder Nutzungen von irgendwelchen neuen Plattformen einzuarbeiten... und ohne meinen Mann hätten wir wie gesagt weder den Saugroboter noch den Thermomix. Ich bin also in der Hinsicht... ja... was denn, bin ich "alt" deswegen"? Eine "alte Seele"? Nein, das ist etwas anderes. Ich finde keinen Begriff für mich. Ich verwende meinen Kopf gerne für andere Dinge. Aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen, dass ich nur zu faul bin, viel fauler als andere Menschen in der Beziehung. Und ich habe viele solcher "Beziehungen", hüstel. Andererseits ist es doch so: warum etwas ändern, wenn es für einen funktioniert? Das macht so viel Raum für Dinge, die einen wirklich interessieren. Ich denke immer, Neuerungen kommen schon zu mir, wenn sie mir wirklich von Nutzen sind. Und dann überwinde ich schon meine Faulheit. Ich kann ja - wie ich schrieb - beispielsweise den Bubi auch nur an- und ausschalten, weil ich einfach keine Lust hatte, das Manual dazu zu lesen. Das mit der totalen Vermenschlichung von Bubi kann mir nicht passieren tatsächlich. Diese Vermenschlichung machen wir in der Familie tatsächlich nur mit Humor. Alles an der Vermenschlichung war und ist lustig, spielt sich auf Humorebene ab, ist nicht ernst. Und das bereichert das Leben, komischerweise. Ich selbst bin sonst völlig immun gegen Vermenschlichung von Dingen. Was nicht heißt, dass ich materielle Dinge nicht überdimensional fetischmäßig lieben kann. Aber das ist irgendwie wieder eine andere Beziehung. Sehr interessant, was du schreibst zum Stand der Schreibtischarbeit in deiner Familie. Auch dein "PS". Putzen eines fremden Haushalts mit diesem Eindringen in intime Privatssphäre... ich habe mir auch immer gedacht, dass wenn ich putzen würde für andere, dann sollen die bittebitte nicht zu Hause sein. Der Ort muss in der Zeit "meiner" sein, ich muss ihn mir aneignen können auf meine Art. Insofern war das für unsere Putzhilfen tatsächlich selten gegeben. Und vielleicht denke ich dann, ich müsste diese Awkwardness füllen mit Kaffee und ... wir lernen uns halt kennen, wenn ich zu Hause arbeite. Das macht die Beziehung so kompliziert. Es ist mehr als nur ein Putz-Beziehungsverhältnis dann. Und das hat wiederum Folgen, wie dieses Beziehung dann... es lässt einen ja nicht kalt, was dann zwischen zwei Zimmern erzählt wird. Ja. Interessant. Denn... wenn ich jetzt so weiter darüber nachdenke, dann würde ich meinen, dass wenn ich nicht zu Hause arbeiten würde, und die Beziehung auf reine Arbeitsleistung bezogen bleiben würde (sie bleibt mir "Fremde" im persönlichen Sinne), ich das durchaus liebend gern wieder in Anspruch nehmen würde. Aber ja, keine Ratschläge jetzt, wie ich den Tag gut in der Bibliothek oder beim Shoppen ;) oder sonstwo gestalten könnte, I tried it all, and it didn't work out for me. Vielleicht steckt da schon viel Antwort drin zu deinem Kommentar, Sandra. Ich hab da viele Pros und Kontras nochmal... aber vieles würde jetzt zu weit führen. Wenn ich etwas anmerken darf, liebe Sandra: es wirkt ein bisschen komisch, wenn dein Kommentar in Richtung Ratschlag für mich geht, wenn du z.B. schreibst: "wenn du es schaffst...". Ich habe glaube zum Beispiel ausführlich geschrieben, worin bei mir das Dilemma besteht, und mein Dilemma darf auch stehenbleiben. Ratschläge wie deine sind dann hübsche reine Theorie, denn natürlich ist das total toll, wenn das klappt, aber ich schreibe ja darüber, dass es eben nicht für mich klappt, also ich schreibe von meiner Erfahrung, obwohl ich ganz viel "super Theorie" in mir trage. Weißt du, was ich meine? Das klingt dann ein bisschen lehrerinnenhaft. Ich beobachte das auch bei anderen Kommentaren bei dir, deswegen... schreib dann lieber von dir, wie das bei dir ist. Ich kann mir dann von dir und deinen Erfahrungen nehmen, was mir interessant erscheint. Auch deine Bewertungen sind teils etwas schräg angesetzt ("Das ist unpolitisch gedacht", diese Bewertung passt hier einfach nicht, und wenn ich ausführen würde, warum, müsste ich wieder etwas weiter ausholen...). Aber vielen Dank für deinen Kommentar trotz allem! Und Fidi, noch kurz zu deinem kurzen Kommentar: Die Stange meines Staubsaugers ist gebrochen (das Raster, ständig ist die Stange also reingerutscht, und ich musst den Rücken echt krumm machen) und es war deswegen wirklich lange lange sehr mühselig. Ich habe ihn dann mit Paketklebeband zum Halten gebracht, aber seitdem kann ich ihn nicht mehr je nach Notwendigkeit verstellen... ich habe es auch mit verschiedenen Haltungen versucht, die mir geraten wurden... Beine/Knie einknicken statt Rücken, Rücken versuchen, gerade zu halten... aber egal, am Ende eines langen Putztages tut der Rücken einfach weh. Der Rücken schmerzt also eindeutig wegen der Haltung BEIM Staubsaugen. ;)
Artikel: Bubi und das Putz-Dilemma
Andere Quellen als die Ausstellungstexte und den digiguide habe ich nicht verwendet, sonst hätte ich sie — selbstverständlich — genannt. Allerdings hatte ich das Glück, an einer Führung durch Frau Dr. Kemfert teilzunehmen.
Artikel: Kunst "mit Objektiv und Gummiball"* - eine Ausstellung zu Frieda Riess und Yva in den Opelvillen
Hallo Anne! Was heißt "mental load"? Was bedeutet es für deine Konflikte um die Hausarbeit mit deinem Mann, dass dir vor zehn Jahren dieser Begriff noch fehlte? Auch BGE (im vorletzten Satz) verstehe ich nicht... Es gibt in meinen Augen keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil du jemanden, der das berufsmäßig tut, in deiner Wohnung putzen lässt. Vor allem nicht, wenn die Person versichert ist und gut gezahlt wird. So funktioniert Arbeitsteilung in unserer Gesellschaft. Sicher, wir sind mit dieser Gesellschaftsordnung nicht einverstanden und arbeiten an einer Veränderung. Aber inzwischen ist die Situation der Care-Arbeit die, die sie ist. Ich halte es nicht für sinnvoll, die Probleme, die gesellschaftspolitischen Ursprungs sind, auf die Schultern des einzelnen Individuums abzuwälzen. Das ist unpolitisch gedacht. Und außerdem eine unzumutbare Überforderung für den Einzelnen. Du beutest niemanden aus, wenn du eine versicherte und gut bezahlte Putzkraft einstellst. Die arbeitet für dich, für deine Familie, damit ihr in einem sauberen Haus leben könnt, was ein menschliches Grundbedürfnis ist. Es geht also um eine Arbeit, die der Befriedigung von Bedürfnissen dient und nicht dem Profitgewinn, wie es z. B. in einer Fabrik der Fall ist. Dort kann, im Fall, von Ausbeutung die Rede sein. Die Frauen, die dieser Art von Arbeit nachgehen, sind auf das Einkommen angewiesen, das sie dadurch erwerben. Ich finde, es gehört sich sowohl die Person, die diese Arbeit tut, respektiert, als auch die Beziehung, die sich dadurch zwischen euch einstellt. Sicher eine Beziehung gegenseitiger Abhängigkeit, weshalb gegenseitiger Respekt und gegenseitige Wertschätzung unverzichtbar sind. Das lässt sich dann von Situation zu Situation aushandeln... Sicher besteht zwischen dir und einer Putzkraft, die für dich arbeitet, auch ein hierarchisches Verhältnis. Was wichtig ist, ist, dass du es schaffst, die Hierarchie dieser Beziehung als offenen Widerspruch stehen zu lassen, während du gleichzeitig die Verbindlichkeit dieser Beziehung pflegst wie die Verbindlichkeit einer jeden anderen, nicht-hierarchischen Beziehung zu einer Frau. Das macht den Widerspruch erst richtig sichtbar! Und ein offener Widerspruch eröffnet neue Handlungsspielräume, für sie und für dich! Ich wünsche dir viel Erfolg und bedanke mich bei dir, dass du dieses wichtige Thema in deinem Artikel angesprochen hast! Vielleicht kannst du uns ja über weitere Entwicklungen berichten... Übrigens: Vielleicht könnte auch eine berufsmäßige Putzkraft bei dir zu Hause die Mitarbeit von Bubi schätzen!!
Artikel: Bubi und das Putz-Dilemma
Dass Jutta Pivecka (und ihre Quellautorinnen ) die vertriebenen Künstlerinnen wieder bekannt macht, ist sehr verdienstvoll ("Manches Herrliche der Welt ist durch Krieg und Streit zerronnen. Wer beschützet und erhält, hat das schönste Los gewonnen."). Dass die Bildunterschriften vertauscht wurden, ist vermeidbar.
Artikel: Kunst "mit Objektiv und Gummiball"* - eine Ausstellung zu Frieda Riess und Yva in den Opelvillen
Liebe Dorothee, also eine Mikrowelle steht bei mir im Gästezimmer, neben dem Eierkocher und der supermodernen Kaffeemaschine. Technischer Komfort für meine vollberufstätigen Freundinnen aus der Großstadt! Sie würden sich in meiner gemütlichen "Großmutterküche" mit einem Elektroherd aus den 70 er Jahren, auf dem schon Oma ihre Gerichte kochte, nicht wohlfühlen. Ich selbst brühe meinen Kaffee "von Hand" mit Filter und das drei - Minuten - Ei wird im kleinen Henkeltopf, fast immer für mich gerade richtig, zubereitet. Vorteil ist, ich habe bei Besuchen meine Küche für mich allein. Allerdings genieße ich und gebe das ungern zu, bei Besuchen meiner Lieben ihre hochmodernen Küchen. Wieder zu Hause in meinem alten Haus angekommen, trinke ich zeitnah nach Ankunft, meinen ersten von Hand gebrühten Filterkaffee.
Artikel: Die Mikrowelle
Liebe Ina Praetorius. Danke für diesen Artikel und die Auseinandersetzung mit dem Doppelgefühl . "Großmütter, die mit Selbstverständlichkeit Gratisdienstleistungen in jungen Familien erbringen, fühlen sich für mich richtig und falsch zugleich an."
Artikel: Die politische Ökonomie der Großmütter